Agatha Raisin und der tote Göttergatte by M. C. Beaton

Agatha Raisin und der tote Göttergatte by M. C. Beaton

Autor:M. C. Beaton [Beaton, M.C.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-9459-7-0
Herausgeber: Lübbe
veröffentlicht: 2020-12-12T00:00:00+00:00


Acht

In den nächsten zwei Tagen arbeitete Agatha eifrig daran, so viele von Smedleys Mitarbeitern zu befragen, wie sie konnte, während sich Patrick und Phil mit dem Jessica-Fall befassten. Sie war froh, dass sie Harry eingestellt hatte, der mit zwei Scheidungsfällen sehr gut klarzukommen schien. Agatha fragte sich bereits, ob sie ihm nahelegen sollte, das Studium zu vergessen und Vollzeit für sie zu arbeiten.

Charles glänzte immer noch durch Abwesenheit. Agatha hatte den Gedanken an ihn erfolgreich verdrängt, weil sie ihr Dinner allein mit Freddy genießen wollte. Doch als sie am Mittwoch nach Hause fuhr, fiel ihr auf einmal mit Entsetzen ein, dass sie bei Mrs. Bloxby gesagt hatte, Bill sei ihr einziger guter Freund gewesen. Charles hatte ihr früher schon vorgeworfen, ihre Freunde selbstsüchtig und fahrlässig zu behandeln. Sie würde ihn anrufen und es wiedergutmachen. Aber erst morgen.

Agatha zog sich einen sehr kurzen Rock, ein schwarzes Jerseyoberteil und hohe Schuhe an und wurde bereits ein wenig kribbelig, als sie auf Freddy wartete. In dem Moment, in dem er klingelte, tat es ihr Telefon gleichfalls. Sie ignorierte es.

Freddy küsste sie auf die Wange. »Du siehst fantastisch aus.«

Er führte sie in dasselbe Restaurant wie beim letzten Mal aus und fragte sie nach dem Fall. Agatha erzählte ihm alles über ihre Entdeckungen und vergaß völlig, dass sie vorgehabt hatte, mit ihm über Simbabwe zu reden.

Als sie fertig war, blickte er ihr in die Augen und sagte: »Du bist wirklich faszinierend, weißt du das?«

Agatha senkte den Blick, wobei sie sich bewusst war, dass ihre dick getuschten Wimpern schön zur Geltung kamen, und erwiderte scheinbar schüchtern: »Ach nein, das würde ich nicht sagen.«

»Doch, bist du! All diese Morde und die Gefahr. Du musst sehr mutig sein.«

Agatha erinnerte sich, dass sie ihn nach Simbabwe fragen sollte. »War es in Afrika sehr schlimm für dich?«

»Ziemlich unangenehm, ja. Eine Gang stürmte das Haupthaus. Sie haben die meisten meiner Arbeiter umgebracht. Wir sind zur Hintertür raus und nur sehr knapp entkommen – mit nichts als den Sachen, die wir am Leib trugen.«

»Wir?«, fragte Agatha.

»Also ich und mein Boy. Es ist eine schreckliche Situation. Weil Mugabe alle Farmer vertrieben hat, verrottet die Ernte auf den Feldern, und das Land verhungert. Oh, dabei fällt mir ein. Ich reise morgen für einen Urlaub ab.«

Für Agatha war es ein Tiefschlag. »Für wie lange?«

»Nur ein paar Wochen.«

»Hoffen wir, dass ich die Fälle aufgeklärt habe, bis du zurück bist. Wohin willst du? Doch nicht zurück nach Simbabwe?«

»Nein, ich besuche, äh, Freunde in Südafrika. Aber ich sehe dich wieder, sobald ich zurück bin. Wie dem auch sei, nutzen wir unseren gemeinsamen Abend.« Er sah ihr sehr lange in die Augen, und Agatha empfing eine unausgesprochene Botschaft – die Nacht war ebenfalls gemeint.

Und in diesem Moment befiel Agatha eine leise Panik. Sie hatte sich den Tag zuvor die Beine rasiert, doch wachsen wäre besser gewesen. Es war eine Weile her, seit sie den Mut aufgebracht hatte, sich nackt vor ihren großen Spiegel zu stellen. Und was war, wenn er kein Kondom bei sich hatte? Sie hatte keine.

Doch sie bemühte sich, ihre Bedenken zu verdrängen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.